Die Idee zu einem Lesekochbuch entstand während der Projektwoche „Luft, Erde, Feuer, Wasser“ im November 2013. Dabei verwandelten sich die Klassenräume in vielfältige Versuchslabore, die von kleinen jahrgangsübergreifenden Schülergruppen neugierig erkundet wurden. Fast ausschließlich erstaunte Gesichter erlebten wir bei dem Element „Wasser“. Kaum zu fassen, dass der Sand im Meer auch Erde ist. Und warum löscht Wasser keine Meeresvulkane? Können Fische in jedem Wasser leben und darf ich alle essen? Wieso ist die Forelle nicht süß und warum muss die Makrele beim Kochen nochmal gesalzen werden? Fragen über Fragen. „Jeden Freitag gibt es bei meiner Oma Fisch.“ „Im Wasser sind Fische bunt, auf dem Teller immer grau.“ „Ich gehe einmal im Jahr mit meinem Papa angeln, aber wir töten die Fische nicht. Wir gehen dann immer zum Essen ins Fischrestaurant.“
Geschichten über Geschichten wussten die Kinder zu erzählen, ihre Fantasie schlug Purzelbäume während sie herrliche Bilder über die Unterwasserwelt malten. Und irgendwann sagte irgendeiner: „Darüber muss mal jemand ein Buch schreiben – über die Fische, die Kinder und die Geschichten.“ Ein spontanes JA! folgte.
Die Idee war geboren! Und die Umsetzung? Hat hier an dieser Schule schon mal jemand ein richtiges Buch geschrieben? Vorstellungen sammeln, Köpfe rauchen, Strukturen entstehen, das Konzept zu Papier gebracht. Ein Lesekochbuch soll es sein. Auf der einen Seite das Rezept, auf der anderen Seite die Geschichte zu genau diesem Rezept, die der Rezeptegeber selbst erlebt hat.
Während dieser Zeit hört ein Lehrer unserer Schule von School of Fish. Wie ein Lauffeuer verbreitet sich die Nachricht zu dem Wettbewerb, an dem auch Grundschulen teilnehmen können. Schüler und Lehrer sind sich einig: Da machen wir mit! Wir bewerben uns mit diesem Fischlesekochbuch bei School of Fish. Gleichzeitig entschied das Lehrerkollegium, dass unsere Geschichtenerzähler in der Region leben und wirken sollen. Überhaupt sollte der Werdegang und das Entstehen des Buches durch und mit Menschen dieser Region verwirklicht werden.
Nach der Theorie folgte die Praxis. Jede der zwölf Klassen suchte nach einer Person, die nicht nur ein Fischrezept sondern auch eine Geschichte zu diesem Fisch oder dem Rezept erlebt hat.
Jeder aus der Klasse schrieb seinen Text (in den ersten und zweiten Klassen die Eltern als Hausaufgabe). Anschließend wurde im Unterricht die beste Geschichte oder einzelne Teile aus verschiedenen Geschichten ausgewählt. Dann wurde gefeilt, wiederholt, korrigiert, gegengelesen – fertig.
Zwei abgesandte Schüler mit einem Lehrer fuhren zum RDN-Verlag in die Nachbarstadt nach Recklinghausen. Einen Verlag hatten sich die Schüler dabei viel größer vorgestellt. Und stellten sich die Frage: „Wo klebt ihr denn die Bücher zusammen?“ Einen ganzen Vormittag schauten die Kinder zu, wählten Schriften, bestimmten die Farben, scannten Bilder und Fotos ein – wow, den ganzen Tag am Computer arbeiten. Redakteure, Grafiker, Lektoren und Verleger Stefan Prott – erst wenn die alle Bilder und Geschichten für das School-of-Fish Lesekochbuch bearbeitet und freigegeben haben, dürfen die Schüler und Lehrer der Harkortschule das Muster in einer Druckerei abgeben. Ein Besuch der Druckerei musste dabei leider ausfallen, da das School-of-Fish Lesekochbuch pünktlich zu den Adventmärkten in einem Unternehmen in Kassel in 250 Kilometer Entfernung auf 200 g/qm Papier als Bilderdruck matt in einer Auflage von 500 Exemplaren produziert wird.
Unser besonderer Dank geht an Familie Mau ohne die dieses Projekt nicht möglich gewesen wäre! Vielen Dank auch an die Rezeptgeber und Kooperationspartner: den RDN Verlag Verlag, Recklinghausen; Typoliner Media GmbH; Silberdruck, Kassel sowie Freunde und Förderer der Harkortschule e. V.
Mehr Infos zum Projekt unter www.school-of-fish.de